Der Hund als Vertreter der Gruppe der Carnivoren (Fleischfresser) unterscheidet sich von seinem Vorfahren, dem Wolf, genetisch um nur 0,2%, so die neusten Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung an Hunden und Grauwölfen. Die Veränderungen beziehen sich auf die Größe, Fell, körperliche Merkmale und bestimmte Wesenseigenschaften, nicht aber auf die Verdauungsogane.
Die Natur hat schon immer vorgesehen, dass der Wolf das ganze Beutetier frisst und nicht nur das Fleisch. Hierbei dienen dem Beutegreifer die tierischen Knochen als Hauptquelle für wichtige Mineralien, wie z.B. Kalzium. Das Blut dient zur Versorgung mit Natrium, die inneren Organe beinhalten fettlösliche Vitamine. Der Magen- und Darminhalt beinhaltet wasserlösliche Vitamine, Enzyme und Ballaststoffe, während ihm das
Fett energiereiche, essentielle Fettsäuren liefert. Neben Kräutern, Wurzeln, Gräsern, Blättern, Würmern und Früchten, bedient sich der Wolf instinktiv auch der Exkremente anderer Tiere, um seinen Enzym-, Vitamin- und Mineralhaushalt zu decken. Bei der Beobachtung des Beuteverhaltens wurde festgestellt, dass der Wolf sich stets zuerst den Darminhalt verzehrt, um die darin enthaltenen vorverdauten Pflanzenenzyme aufzunehmen. Diese besonderen Nährstoffe und Bakterien verhelfen dem Wolf mit seinem kurzen Darmabschnitt zu einer effizienteren Verdauung und dienen ihm zur Aufrechterhaltung seiner labilen Darmflora.